Alles, was du über die beiden Cannabinoide wissen musst!
Bei CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol) handelt es sich um Hauptwirkstoffe, die in Cannabis enthalten sind. Sie unterscheiden sich in einigen Punkten, haben aber auch Gemeinsamkeiten. Das macht sie vor allem für medizinische Anwendungen vielseitig einsetzbar. Welche Unterschiede CBD und THC haben und welche Wirkungsweisen sowie Vor- und Nachteile die Cannabinoide aufweisen, erfährst du in diesem Ratgeber.
Das Wichtigste in Kürze:
- CBD und THC sind in Cannabispflanzen enthaltene Cannabinoide, die verschiedene Wirkungen erzeugen können. Während THC eine psychoaktive Wirkung haben kann, kann CBD eher entspannend und entzündungshemmend wirken.
- Sowohl CBD als auch THC können für verschiedene medizinische Anwendungen genutzt werden. So unter anderem bei Beschwerden und Symptomen wie chronischen Schmerzen, Nervenschmerzen oder zur Reduzierung von Angst bei einer Depression.
- Die beiden Wirkstoffe haben einige Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten. Aufgrund ihrer gegenseitigen Ergänzung kann die Wirkung in Kombination effektiver ausfallen. Hier ist auch vom Entourage-Effekt die Rede.
Was sind CBD und THC?
CBD und THC gehören zu den bekanntesten enthaltenen Cannabinoiden in Cannabispflanzen. Wird medizinisches Cannabis angewendet, können die Wirkstoffe aufgrund ihrer Eigenschaften bestimmte Wirkungsweisen erzielen, um verschiedene mögliche Beschwerden und Leiden zu lindern.
Cannabinoid ohne berauschende Wirkung: Was ist CBD (Cannabidiol)?
Bei CBD (Cannabidiol) handelt es sich um ein nicht-psychoaktives Cannabinoid ohne berauschende Wirkung, das im Jahre 1940 durch den amerikanischen Chemiker Roger Adams entdeckt wurde. Es kann aufgrund seiner unterschiedlichen Wirkungsweisen dazu verwendet werden, um gezielt bestimmte Beschwerden zu lindern.
Dabei ist CBD vor allem für seine angstlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Es hat außerdem neuroprotektive Eigenschaften, um die neuronale Struktur und Funktion im Körper aufrechtzuerhalten.
Ein Blick auf den Unterschied zwischen CBD und THC zeigt, dass CBD nicht direkt mit den CB1-Rezeptoren im Körper interagiert. Das kann dafür sorgen, dass psychoaktive Effekte im Körper abgeschwächt werden.
Chemische Formel von CBD: C₂₁H₃₀O₂
Cannabinoid mit psychoaktiven Eigenschaften: Was ist THC (Tetrahydrocannabinol)?
Im Gegensatz zu CBD – was nicht berauschend ist – handelt es sich bei THC um ein psychoaktives Cannabinoid. Das bedeutet, dass es für die berauschende Wirkung zuständig ist, wenn Cannabis konsumiert oder medizinisch angewendet wird.
Es wurde erstmals im Jahre 1964 von Dr. Raphael Mechoulam entdeckt und findet in verschiedenen Bereichen Verwendung. CBD hat unter anderem schmerzlindernde Eigenschaften, kann aber auch den Appetit anregen und Übelkeit lindern.
Im Vergleich zu CBD bindet sich THC im Gehirn an die CB1-Rezeptoren. Dadurch kann das zentrale Nervensystem beeinflusst werden, was folglich Effekte wie Wahrnehmungsstörungen oder Stimmungsschwankungen zufolge haben kann.
Chemische Formel von THC: C₂₁H₃₀O₂
Grundlegende Unterschiede zwischen CBD und THC
Die Einzelheiten beider in Cannabis enthaltenen Wirkstoffe haben wir jetzt geklärt. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen CBD und THC? Auf den ersten Blick haben beide die gleiche chemische Formel „C₂₁H₃₀O₂“. Allerdings unterscheiden sie sich in ihrer chemischen Struktur (Molekülanordnung oder auch räumliche Anordnung der Moleküle), wodurch sie unterschiedlich auf das körpereigene Endocannabinoid-System reagieren und interagieren.
Das sorgt dafür, dass THC psychoaktive Eigenschaften hat, während CBD nicht-psychoaktiv ist, also nicht berauschend wirkt. Jetzt kommen noch weitere Unterschiede:
Anwendungsformen
Suchst du CBD-Präparate, findest du hierfür in der Regel Kapseln, Öle, Tees oder Cremes. THC-Präparate hingegen sind eher in Form von Cannabisblüten, Extrakten – aber auch als Öle erhältlich.
Dosierung
Eine einheitliche Dosierung beider Wirkstoffe zu nennen, ist schwierig. Denn sie kann je nach Diagnose und somit Beschwerden variieren. Vor allem bei THC wird individuell dosiert, da es psychoaktive Eigenschaften hat und entsprechende Effekte erzeugen kann.
Zulassung
Aufgrund seiner nicht-psychoaktiven Eigenschaften ist CBD in Deutschland legal und frei erhältlich. Anders sieht es bei THC aus, was laut Betäubungsmittelgesetz als Betäubungsmittel eingestuft ist. Um medizinisches Cannabis mit THC-Anteil anzuwenden, ist dementsprechend ein Cannabis-Rezept erforderlich. Es wird unter ärztlicher Aufsicht verschrieben.
Risiken und Nebenwirkungen
Je nach körperlicher Verfassung und Dosierung wird CBD in der Regel gut vertragen, selten können jedoch Nebenwirkungen entstehen wie z.B. Müdigkeit. Bei THC hingegen können stärkere Nebenwirkungen oder gar Risiken entstehen. So könnte es möglicherweise zu Schwindel oder bei einer zu hohen Dosis zu Angstzuständen kommen.
Unterschiedliche Wirkung von CBD und THC auf den Körper
Damit THC und CBD ihre Wirkung entfalten können, interagieren die Wirkstoffe mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS). Es ist dafür zuständig, um bestimmte Prozesse im Körper – wie Schlaf, Stimmungen oder Schmerzempfinden – zu regulieren. Je nach THC- und CBD-Gehalt kann die Wirkung entsprechend unterschiedlich ausfallen. Entsprechend ist auch CBD oder THC eher gut geeignet.
Einfluss von CBD und THC auf das körpereigene Endocannabinoid-System (ECS)
Ein Blick auf das Endocannabinoid-System (ECS) zeigt, dass es aus CB1- und CB2-Rezeptoren besteht, die überall im Körper vorkommen. Bei der Anwendung von medizinischem Cannabis bindet sich THC an die CB1-Rezeptoren, wodurch psychoaktive Effekte entstehen können.
CBD hingegen beeinflusst die Rezeptoren nur leicht, ohne sich direkt an sie zu binden – es wirkt also indirekt und sorgt dafür, dass körpereigene Endocannabinoide langsamer abgebaut werden. Genau dadurch können verschiedene Wirkungen wie Schmerzlinderungen oder die Hemmung von Entzündungen entstehen.
Warum ist der CBD- und THC-Gehalt bei den einzelnen Blüten und Anwendungsformen verschieden?
Wie hoch der Gehalt von CBD und THC in einer Cannabisblüte oder einer Anwendungsform wie z.B. Edibles ausfällt, hängt von der Cannabispflanze selbst ab, von der sie gewonnen wird. Hier spielen vor allem Faktoren wie Art der Züchtung, Genetik und Verarbeitung eine entscheidende Rolle.
Ein Blick auf verschiedene Cannabissorten in medizinischer Qualität wie beispielsweise OG Kush oder Gorilla Glue zeigt, dass einige einen höheren oder niedrigeren CBD- oder THC-Anteil aufweisen.
Hinzu kommt, dass durch bestimmte Verarbeitungsprozesse Konzentration und Dosierung endgültig hoch sind und der CBD- und THC-Gehalt im Vergleich zu Nutzhanfsorten für den Freizeitkonsum gezielt hoch ist oder kombiniert wird. Dadurch sind bestimmte therapeutische Effekte möglich.
Quellen: