Wie wirkt es, wer bekommt es und wie unterscheidet es sich von Freizeit-Cannabis?
Cannabis hat eine lange Geschichte als natürliches Heilmittel vorzuweisen, darf aber erst seit 2017 in Deutschland zu medizinischen Zwecken verschrieben werden. Die Hauptbestandteile von Cannabis sind die Wirkstoffe THC und CBD, die an Rezeptoren im menschlichen Körper andocken. Forscher*innen vermuten, dass dies bei verschiedenen Krankheiten hilfreich sein könnte. Wir klären im Folgenden alle deine offenen Fragen rund um medizinisches Cannabis und sagen dir, wann du für eine Cannabis-Therapie infrage kommst.
Das Wichtigste zu medizinischem Cannabis in Kürze
- Medizinisches Cannabis ist ein Naturprodukt, dessen Wirkung primär auf die enthaltenen Inhaltsstoffe THC und CBD zurückzuführen ist.
- Seit 2017 darf Cannabis als Medizin unter strengen Voraussetzungen in Deutschland verschrieben werden. Im Jahr 2024 erfolgten mehrere Lockerungen, um den Rezeptantrag zu vereinfachen.
- Die Sicherheit und Qualität von medizinischem Cannabis wird in Deutschland kontrolliert. Es unterscheidet sich somit stark von Freizeit-Cannabis.
Wie wirkt (medizinisches) Cannabis grundsätzlich?
Die Hauptbestandteile von medizinischem Cannabis sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), denen jeweils eine unterschiedliche Wirkungsweise zugeschrieben wird:
- THC: psychoaktive Wirkung, schmerzlindernd, entspannend
- CBD: nicht psychoaktiv, entzündungshemmend, krampflösend
Die Wirkung von THC und CBD erfolgt durch die Bindung an die Rezeptoren des körpereigenen Endocannabinoid-Systems. Die sogenannten CB1-Rezeptoren sitzen im Gehirn und Nervensystem, während die CB2-Rezeptoren im Immunsystem verankert sind.
Alle medizinischen Cannabis-Sorten enthalten THC und CBD in unterschiedlichen Konzentrationen. Auch das Zusammenspiel der beiden Wirkstoffe, bekannt als Entourage-Effekt, ist Bestandteil der aktuellen Forschung.
Merke dir: Es lässt sich daher nicht pauschal sagen, ob Cannabis mit einem höheren THC- oder CBD-Anteil für dich wirksamer ist. Je nach Anwendungsgebiet ergeben sich unterschiedliche Empfehlungen von Ärztinnen und Ärzten.
Freizeit-Cannabis vs. medizinisches Cannabis unterscheiden
Die Wirkstoffkonzentrationen in Freizeit-Cannabis, das in der Regel mit dem Wunsch einer psychoaktiven Wirkung konsumiert wird, sind nicht kontrolliert. Zudem kann Cannabis für den Freizeitgebrauch potentiell verunreinigt sein – auch wenn in Anbau-Vereinen, die inzwischen legal sind, hohe Standards gelten können.
Medizinisches Cannabis enthält standardisierte und im Labor geprüfte Konzentrationen von THC und CBD, sodass eine therapeutische Anwendung möglich ist. Durch die hohen Prüfstandards wird zudem ein höchstmöglicher Reinheitsgrad sichergestellt.
Die Herstellung und der Vertrieb von medizinischem Cannabis werden von den sogenannten Cannabisagentur überprüft. Sie gehört zum Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und überwacht sowohl den Import als auch den Anbau von medizinischen Cannabis-Produkten.
Derzeit läuft noch ein großer Teil der Versorgung mit medizinischem Cannabis über Importe, bis die inländische Produktion ausreichende Mengen liefert. Allerdings wird die heimische Produktion nicht einfach unkontrolliert skaliert. Stattdessen erfolgt die Ausschreibung und Vergabe des Anbaus an zertifizierte Unternehmen.
Große Auswahl exklusiver Cannabis-Produkte für jeden Bedarf
- NEU
Fokussiert, Gesellig, Euphorisch
- NEU
Relaxed, Erregt, Euphorisch
- NEU
Euphorisch, Relaxed, Kreativ
- NEU
Gesellig, Glücklich, Kreativ
- NEU
Relaxed, Euphorisch
- NEU
Fokussiert, Kreativ, Glücklich
Welche Erkrankungen und Beschwerden mit Cannabis behandelt werden können
Es gibt ein breites Spektrum an Krankheiten und Symptomen, das mit Cannabis gelindert werden könnte. Möchtest du Cannabis als Medizin beantragen, solltest du an einer Krankheit leiden, bei der Cannabis eine mögliche Verbesserung bewirken könnte.
Sind die klassischen medizinischen Alternativen zur Behandlung einer Erkrankung bei dir erschöpft, zeigen keine Wirkung oder kommen aus anderen Gründen nicht infrage, dürfen Ärztinnen und Ärzte Cannabis verschreiben.
Hier kommt eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten, bei denen Cannabis eine positive Wirkung erzielen könnte:
- Chronische Schmerzen und Spastiken: z.B. Nervenschmerzen, rheumatische Erkrankungen, Regelschmerzen, Muskelkrämpfe und allgemeine chronische Schmerzen
- Schlafstörungen: z.B. krankhafte Probleme beim Einschlafen und Durchschlafen oder begleitende Symptome, wie Tinnitus, die beim Schlafen hinderlich sind.
Neurologische Beschwerden: z.B. akute und prophylaktische Unterstützung bei Migräne, aber auch Linderung von Symptomen neurologischer Störungen, wie ADHS
Wichtig: Nach aktuellem Stand der Forschung wird Cannabis nur symptomatisch eingesetzt und hat keine nachhaltig heilende Wirkung. Man liest beispielsweise immer wieder darüber, dass Cannabis im Rahmen einer Krebstherapie zum Einsatz kommen kann. Hierbei ist limitierend zu beachten, dass Cannabis begleitend eingesetzt wird, um z.B. die Übelkeit bei einer Chemotherapie zu reduzieren oder dem Gewichtsverlust durch Appetitanregung entgegenzuwirken.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verschreibung von medizinischem Cannabis
Im Jahr 2017 wurde rechtlich der Weg freigemacht, um medizinisches Cannabis in Deutschland zu verschreiben. Allerdings galt bis 2024 die Regel, dass ein Betäubungsmittel-Rezept ausgestellt werden musste.
Inzwischen haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen deutlich vereinfacht, sodass vermutlich mehr Menschen die Möglichkeit haben, Cannabis-Patient*innen zu werden:
- alle Ärztinnen und Ärzte (außer Tier- und Zahnmediziner*innen) dürfen Cannabis auf Rezept verschreiben
- es gibt keine verpflichtende Begleiterhebung mehr, die bei einer Cannabis-Therapie durchgeführt werden muss
- seit 17. Oktober 2024 muss die Krankenkasse nicht mehr vor einer Erstverschreibung von medizinischem Cannabis konsultiert werden
Allerdings musst du bedenken, dass die Grundvoraussetzung für die Verschreibung von Cannabis eine schwerwiegende Erkrankung bleibt, für die keine alternative Therapie verfügbar ist. Dein behandelnder Arzt oder deine behandelnde Ärztin muss überzeugt davon sein, dass medizinisches Cannabis deinen Zustand verbessert.
Darreichungsformen von medizinischem Cannabis: Wie wird es angewendet?
Es gibt verschiedene Darreichungsformen von medizinischem Cannabis. Die natürlichste Form sind getrocknete Blüten. Sie eignen sich zum Inhalieren oder werden zu anderen Cannabis-Produkten weiterverarbeitet.
Diese Cannabis-Arzneimittel sind neben getrockneten Cannabisblüten verbreitet:
- Cannabis-Extrakte: Flüssigkeiten und Tinkturen mit festem THC- oder CBD-Gehalt, die oft als Öl verabreicht werden
- Natürliche Fertigarzneimittel: Präparate mit natürlichen Cannabinoiden, z.B. Sativex® auf Basis von Nabiximols
- Synthetische Fertigarzneimittel: Medikamente mit synthetisch hergestellten Cannabinoid-Alternativen, z.B. Nabilon
- Rezepturarzneimittel: Individuell angemischte Arzneimittel auf Basis natürlicher oder synthetischer Cannabinoide
Bei der Anwendung von medizinischem Cannabis gibt es Unterschiede, welche die Wirkungsweise beeinflussen können:
- die Inhalation sorgt für eine schnelle Wirkung und ist daher besonders für akute Beschwerden geeignet
die Einnahme von Tropfen oder Kapseln sorgt für verzögerte Wirkung, dafür aber eine potentiell längere Wirkungsdauer, daher geeignet für chronische Beschwerden
Wichtig:
Eine detaillierte ärztliche Beratung zur Dosierung und Anwendung von medizinischem Cannabis ist ratsam. Da jeder Körper etwas anders auf THC und CBD sowie die weiteren Pflanzenstoffe in Cannabis reagiert, solltest du dich langsam an die richtige Menge herantasten. Von deinen Erfahrungen können auch weitere Patient*innen profitieren.
Sicherheit und Nebenwirkungen beim Einsatz von medizinischem Cannabis
In der Forschung sind neben den vielversprechenden positiven Wirkungen von medizinischem Cannabis auch mögliche Nebenwirkungen dokumentiert. Zu den akuten Nebenwirkungen zählen insbesondere Müdigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit und Übelkeit.
Es gibt zudem psychische Nebenwirkungen, die besonders bei der Einnahme von hohen THC-Dosen auftreten können. Hierbei können Angstzustände und Halluzinationen auftreten.
Allerdings scheinen langfristige Risiken durch die Einnahme von medizinischem Cannabis sehr unwahrscheinlich zu sein. Es gibt einerseits ein geringes Risiko, eine Abhängigkeit bei therapeutischer Anwendung zu entwickeln. Schwerwiegende Langzeitschäden seien bei kontrollierter Anwendung nicht zu erwarten.
In 3 Schritten zu Deinem Rezept & Blüten
So funktioniert's

1. Cannabisblüten auswählen
Stöbere in unserem Sortiment und finde die passenden Cannabisblüten, die auf Deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind – wir führen nur sorgfältig ausgewählten Sorten in geprüfter Qualität.

2. Fragebogen ausfüllen
Fülle unseren kurzen medizinischen Fragebogen sicher online aus. Deine Daten bleiben streng vertraulich und werden garantiert nicht an Krankenkassen oder andere Dritte weitergegeben.

3. Bezahlung & Blüten erhalten
Einfach und schnell: Bei Mellow bezahlst Du Rezept und Blüten zusammen. Wir reservieren Deine Produkte sofort, leiten das Rezept direkt an die Versandapotheke weiter, sobald es vorliegt, und Deine Ware wird umgehend verschickt.
Medizinisches Cannabis kaufen: Wie bekommt man ein Rezept?
Sofern du die Voraussetzungen rechtlicher und gesundheitlicher Art erfüllst, kommst du prinzipiell für eine Cannabis-Therapie infrage.
Bei Mellow musst du drei Schritte durchlaufen, um medizinische Cannabisblüten zu kaufen:
- Schritt 1: Informiere dich zu den bei uns erhältlichen Cannabis-Sorten und wähle deine Blüten aus, die eine mögliche Wirkung bei deinem Krankheitsbild versprechen.
- Schritt 2: Fülle einen standardisierten Fragebogen aus, anhand dessen ein*e Telemediziner*in beurteilt, ob du für eine Therapie mit Cannabis infrage kommst. Ist dies der Fall, erhältst du ein Rezept für medizinisches Cannabis.
- Schritt 3: Mit dem Rezept kannst du bei Mellow deine zuvor selektierten Cannabisblüten kaufen oder auch weitere Blüten in den Warenkorb legen. Der Versand erfolgt diskret, sicher und schonend ohne ein Knicken der Blüten.
Hinweis: Bei dem genannten Ablauf wird deine Krankenkasse nicht involviert. Die Übernahme der Kosten für medizinisches Cannabis durch die Krankenkasse ist einerseits nicht besonders wahrscheinlich und andererseits an strenge Auflagen gekoppelt. Daher hat sich die Beantragung eines Privatrezepts für viele Patient*innen bewährt.
Blog posts

Übersicht der Arten, Unterschiede & mögliche Wirkung Medizinische Cannabis-Sorten werden gezielt eingesetzt, um bestimmte Beschwerden zu behandeln. Dabei ist nicht jede Sorte gleich. Je nach TH...

Cannabis-Terpene & ihre mögliche Wirkung
Unterstützung für eine gezielte medizinische Anwendung? Bei Terpenen handelt es sich um in Cannabis enthaltene natürliche Verbindungen, die nicht nur Aroma und Duft erzeugen. Werden sie gezielt ein...

Wie hoch sind die Kosten für medizinisches Cannabis? Wie hoch die Cannabis-Preise im medizinischen Bereich in Deutschland ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier spielen unter anderem ...