Interessierst du dich für die Anwendung mit medizinischem Cannabis, stellt Cannabis-Tee eine angenehm sanfte und aromatische Form dar. Er könnte zur Förderung von, verschiedene Beschwerden und Symptome wie z.B. Schlafprobleme oder chronische Schmerzen beitrage. Hierfür wirken unter anderem die in den Cannabisblüten enthaltenen Hauptwirkstoffe THC und CBD unterstützend, die zum Aufbrühen verwendet werden. Im folgenden Ratgeber findest du wichtige Informationen zur Wirkung, richtigen Zubereitung und welche Sorten geeignet sind. Außerdem haben wir für dich hilfreiche Tipps zusammengestellt.
Das Wichtigste in Kürze:
- Wie Cannabis-Tee wirkt, hängt von den enthaltenen Wirkstoffen ab. Während THC eine psychoaktive Wirkung hervorrufen kann, kann CBD eher entspannend wirken, ohne einen Rauschzustand zu erzeugen.
- Entscheidend ist die Decarboxylierung, damit enthaltene Wirkstoffe wie THC und CBD sich entfalten und wirken können.
- In einigen Ländern ist für eine Anwendung von medizinischem Cannabis-Tee die Ausstellung eines Cannabis-Rezeptes erforderlich. Außerdem sind die geltenden Vorschriften zu beachten.
Was ist Cannabis-Tee?
In einem weiteren Ratgeber, in dem wir gezeigt haben, wie Cannabis konsumiert wird, wurden bereits verschiedene Anwendungsformen vorgestellt. Dazu gehört auch der Cannabis-Tee, den wir nun ausführlicher besprechen möchten.
Diese Form ist sowohl effektiv als auch sanft und somit für alle geeignet, die nach einer Alternative zu Edibles (essbare Cannabisprodukte), Tabletten oder dem Verdampfen suchen. So beispielsweise, wenn unerwünschte Probleme oder Nebenwirkungen auftreten. Bist du also Patient*in und auf Cannabis angewiesen, um Beschwerden zu lindern, du hast aber Probleme mit anderen Anwendungsformen, kann Cannabis-Tee gut geeignet sein.
Der klassische Cannabis-Tee wird direkt mit Cannabisblüten erzeugt und aufgebrüht, in denen Cannabinoide wie THC oder CBD enthalten sind. Fertige und frei verkäufliche Teemischungen mit THC-Gehalt sind hingegen nicht erhältlich. Bereitest du deinen eigenen Cannabis-Tee vor, kannst du von einer gleichmäßigen und langanhaltenden Wirkung profitieren.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile:
- Schonende Anwendungsform
- Gut für medizinische Anwendungen geeignet
- Sanft, gleichmäßig und langanhaltend
- Feine Dosierung möglich
- Diskret
- Mit weiteren Zutaten wie Kräutern zu verfeinern, um bei Bedarf den Geschmack zu verbessern
Mögliche Nachteile:
- Etwas verzögerter Wirkungseintritt (etwa 30 bis 90 Minuten)
- Zubereitung kann etwas aufwändig sein
- Unter Umständen herber Geschmack
Mögliche Wirkung von Cannabis-Tee
Die Wirkung von Cannabis-Tee ist in der Regel angenehm, sanft, nicht zu intensiv und hält über einen längeren Zeitraum an. Direkt nach dem Trinken erfolgt die Aufnahme über den Verdauungstrakt, sodass im Anschluss die entsprechende Cannabis-Wirkung eintritt.
Zu den möglichen Wirkungs- und Anwendungsgebieten zählen unter anderem:
- Mögliche Muskelentspannung bei Krämpfen und Spastiken
- Mögliche Anregung von Appetit und Linderung von Übelkeit
- Mögliche Hemmung von Entzündungen, um Beschwerden wie z.B. Arthritis zu lindern
- Mögliche Linderung chronischer Schmerzen
- Mögliche Beruhigung, um innere Unruhe oder Schlafstörungen zu lindern
Enthaltene Wirkstoffe (Cannabinoide)
Wie bereits erwähnt, kann Cannabis-Tee sogenannte Cannabinoide wie THC und CBD enthalten. Während THC vor allem für seinen psychoaktiven Effekt bekannt ist, kann CBD entspannend wirken. Des Weiteren sind noch andere Cannabinoide wie CBG (Cannabigerol) oder CBN (Cannabinol) enthalten, die weitere Effekte und Wirkungen hervorrufen können.
Stärke von Cannabistee im Vergleich mit anderen Konsum- und Anwendungsformen
Suchst du nach einer milden Wirkung, kann Cannabistee eine Alternative zu anderen Konsum- und Anwendungsformen sein. Vergleicht man ihn beispielsweise mit Verdampfen, verzögert sich der Wirkungseintritt – dafür hält sie aber länger und gleichmäßiger an.
Wirkungseintritt und Wirkungsdauer
Bis die Wirkung von Cannabis-Tee eintritt, können etwa 30 bis 90 Minuten vergehen. Von nun an hält sie etwa 4 bis 8 Stunden an. Umso wichtiger ist es also, mit der Dosierung anfangs etwas vorsichtiger und niedriger zu beginnen, um die Wirkungsweise einschätzen zu können.
Cannabis-Tee zubereiten – Schritt für Schritt erklärt
Möchtest du Cannabis-Tee zubereiten, findest du hierfür verschiedene Methoden. Dabei ist entscheidend, welche Wirkung du erzeugen möchtest und welche Zutaten und Mittel zur Verfügung stehen. Wichtig ist dabei in erster Linie, dass du die Decarboxylierung (Aktivierung der enthaltenen Cannabinoide) berücksichtigst. Andernfalls erzielst du nach dem Trinken nicht die gewünschte Wirkung.
Zunächst einmal benötigst du folgende Utensilien:
- Teekanne oder Kochtopf
- Teebeutel oder Teesieb
- Grinder oder Mörser, um die Cannabisblüten zu zerkleinern
- Heißes Wasser
- Fetthaltige Zutat wie Butter, Kokosöl oder Milch, um die Cannabinoide zu binden
- Zusätzlich kannst du den Tee beliebig verfeinern und individuell gestalten – z.B. mit Minze, Honig oder Ingwer
Tee klassisch zubereiten und Tinktur / Extrakt hinzufügen
Traust du dir den Vorgang mit dem Aufbrühen der Cannabisblüten nicht zu oder hast du einen Cannabis-Extrakt / eine Tinktur zur Hand, kannst du deinen Cannabis-Tee schnell und einfach zubereiten.
- Bereite dir einen klassischen Tee mit deiner Lieblingssorte (z.B. Minze- oder Schwarztee) zu und brühe ihn trinkfertig auf.
- Jetzt gibst du die Tinktur / das Extrakt in den fertigen Tee.
- Rühre die Mischung gut durch, fertig ist dein Cannabis-Tee.
Bitte beachte, den Tee nicht zu schnell und nur in kleinen Schlucken zu trinken. Achte anfangs außerdem darauf, mit einer niedrigen Dosis zu starten, um die Verträglichkeit zu überprüfen.
Cannabisblüten aufbrühen mit vorheriger Decarboxylierung
Bei dieser Methode ist etwas mehr Aufwand erforderlich. Allerdings hast du dabei den Vorteil, dass die Wirkung intensiver ausfällt. Denn mit der vorherigen Decarboxylierung stellst du sicher, dass die Cannabinoide vollständig aktiviert werden.
- Zerkleinere die Cannabisblüten (das geht mit einem Grinder gut) und verteile die groben Teile auf einem Backblech.
- Erhitze das Cannabis bei 110 °C etwa 35 – 40 Minuten lang, bis es einen goldbraunen Farbton hat und sich mit den Fingern leicht zerbröseln lässt. Dabei werden die Cannabinoide vollständig aktiviert.
- Die fertigen Cannabisblüten gibst du in ein Teesieb oder in einen Teebeutel.
- Gib in deine Teekanne einen Teelöffel Butter. Alternativ ist auch fetthaltige Milch oder Kokosöl geeignet. Dieser Schritt ist wichtig, um die Cannabinoide besser zu binden.
- Jetzt gibst du den Teebeutel oder das Teesieb hinzu und übergießt alles mit heißem Wasser. Lasse alles etwa 15 Minuten ziehen.
Tipp:
- Nutzt du in deinem Ofen Umluft, lege die zerkleinerten Blütenteile in Alufolie, damit sie nicht wegwehen.
- Zusätzlich kannst du nach Belieben mit weiteren Zutaten wie Minze oder Honig verfeinern, um einen leckeren Geschmack zu erhalten.
Cannabisblüten direkt während dem Aufbrühen decarboxylieren
Alternativ kannst du die Cannabisblüten auch direkt während dem Aufbrühen decarboxylieren. Hierfür wird die fertige Cannabis-Tee-Mischung leicht gekocht.
- Bereite die Cannabisblüten vor, indem du sie mit einem Mörser oder Grinder grob zerkleinerst.
- Jetzt gibst du die zerkleinerte Menge zusammen mit 400 ml Wasser und einem Teelöffel Fett in einen Topf.
- Etwa 60 Minuten lang leicht köcheln lassen, damit die Mischung gleichmäßig decarboxyliert.
- Abschließend gießt du alles durch ein Sieb oder einen Filter, den Cannabis-Tee zum Trinken klar zu filtern.
- Auch bei dieser Methode kannst du beliebig verfeinern.
Weitere Tipps für die Zubereitung
- Vor allem als Anfänger*in solltest du mit einer kleinen Menge und Dosis beginnen. Bedenke auch, dass die Wirkung erst nach etwa 30 bis 90 Minuten einsetzt.
- Ist dir der Cannabis-Tee zu herb, kannst du ihn zusätzlich verfeinern. Hierfür stehen unter anderem Süßungsmittel oder Kräuter zur Auswahl.
- Du musst nicht alles auf einmal trinken. Du kannst auch eine größere Menge zubereiten und im Kühlschrank aufbewahren. So hast du immer ein Glas griffbereit.
Wie viel Gramm sind für die Zubereitung erforderlich?
Eine genaue benötigte Menge zu nennen, ist nicht möglich, da sie vom THC-Gehalt der Cannabis-Sorte abhängig ist. Bist du Anfänger*in, solltest du mit einem groben Richtwert von 5 mg THC pro Portion beginnen.
Liegt der THC-Wert also bei beispielsweise 10 %, beginnst du mit 0,1 g Blüten. Bei 20 % entspricht die Menge 0,2 g. Nach 1-2 Durchläufen hast du genug Erfahrung gesammelt und kannst ungefähr abschätzen, wie die Wirkung ausfällt und dich bei Bedarf ein wenig steigern. Doch taste dich auch bei einer Steigerung stets langsam und mit Bedacht heran.
Zubereitung mit Cannabisblüten in medizinischer Qualität
Möchtest du zuhause eigenen Cannabis-Tee zubereiten, solltest du hierfür ausschließlich Cannabis in medizinischer Qualität verwenden. Nur so ist sichergestellt, dass du reine und potente Blüten verwendest, die nicht verunreinigt sind. Entscheidest du dich für medizinisches Cannabis, wählst du ein Produkt, was strenge Qualitätsstandards erfüllt und regelmäßig durch zertifizierte EU-Labore überprüft wird.
Es steht für fachgerechte Anbaumethoden, einen hohen THC-Gehalt und eine reichhaltige Harzentwicklung. Außerdem profitierst du von einer gleichbleibenden Reinheit und Wirksamkeit, was eine effektive und sichere Anwendung unterstützt.
Unterschied zwischen Cannabis-Tee und Hanftee
Vielerorts wird Cannabis-Tee mit Hanftee verwechselt und beides gleichgesetzt. Doch das ist so nicht ganz richtig: Während Cannabis-Tee aus den reinen Blüten der Cannabispflanze erzeugt wird und Wirkstoffe wie THC und CBD enthält, besteht Hanftee in der Regel aus normalem Nutzhanf.
Hier ist kaum oder gar kein THC enthalten, sodass es zu keiner berauschenden Wirkung kommt. Cannabis-Tee ist vor allem für medizinische Anwendungen geeignet, während Hanftee der Entspannung dient, ohne psychoaktive Effekte zu erzeugen.
Geeignete Sorten zur Zubereitung
Um Cannabis-Tee zu machen, sind verschiedene Sorten geeignet. Achte dabei vor allem auf einen ausgewogenen THC- und CBD-Gehalt. Bei Bedarf kannst du dich auch für ein angenehmes Geschmacksprofil entscheiden, was dir gefällt.
So eignen sich unter anderem die bekannten Cali-Weed-Sorten. Sie sind qualitativ hochwertig und haben ein gutes THC- und CBD-Verhältnis. Bekannte Cali-Weed-Sorten sind unter anderem White Widow Cali, Wedding Cake Cali oder Gorilla Glue Cali.
Übrigens: Möchtest du mehr über den Unterschied zwischen CBD und THC erfahren, findest du hierfür einen weiteren interessanten Ratgeber.
Ist für die Anwendung von Cannabis-Tee ein ärztliches Rezept erforderlich?
In erster Linie spielt der THC-Gehalt eine Rolle, ob du für die Anwendung von Cannabis-Tee ein ärztliches Rezept benötigst. Im DACH-Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) beispielsweise ist THC-haltiges medizinisches Cannabis verschreibungspflichtig.
Cannabis zum Essen oder Trinken – was ist besser?
Ob du dich eher für Cannabis zum Essen oder Trinken entscheidest, ist vor allem von der gewünschten Wirkung und deinen persönlichen Vorlieben abhängig. Je nach Sorte und THC-Gehalt kann sich die Wirkung des Tees langsamer entfalten – dafür kann die Wirkung aber sanfter und gleichmäßiger ausfallen.
Entscheidest du dich hingegen für Cannabis zum Essen (Edibles), könnte die Wirkung intensiver ausfallen und länger anhalten. Hier spielen auch die Verträglichkeit und das Ergebnis eine Rolle, die du dir wünschst.
Quellen: